Zwei Preisträger für den Mülheim Water Award 2018
Auch in diesem Jahr sprach sich die international besetzte Jury für die Auszeichnung von zwei Projekten aus.
Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten nahm als Schirmherr am 12. September 2018 die Verleihung am Rande des Mülheimer Wasseranalytischen Seminars (MWAS 2018) in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr vor.
Für das erste Projekt mit dem Titel:
Entwicklung einer schnellen und robusten Methode für die Analytik von Mikroplastik in Wasser
zeichnen sich Frau Dr. Ulrike Braun und Herr Dr. Erik Dümichen und Ihr Team von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung verantwortlich.
Die Analytik von Mikroplastik ist ein aktuelles Thema, für das bisher vor allem spektroskopische Verfahren genutzt wurden, die extrem zeitaufwändig sind und keine quantitativen Aussagen zum Gehalt verschiedener Polymere in Umweltproben liefern. Als komplementäre Methode wurde in den letzten Jahren im Projekt „Mikroplastikanalytik“ die Kopplung einer Thermogravimetrieeinheit mit GC-MS weiterentwickelt. Die Innovation besteht dabei vor allem in der Separation des Heizschritts mit einer anschließenden Adsorption der Zersetzungsprodukte und Analyse mittels Thermodesorption – GCMS. Das Verfahren erlaubt sowohl eine sichere Identifikation von Polymerarten als auch deren Quantifizierung. Der personelle Aufwand und die benötigte Messzeit je Probe sind gering.
Die Methode ist mittlerweile an vielen Forschungseinrichtungen im Einsatz und eine automatisierte Lösung ist in der Entwicklung. Ergebnisse wurden in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Preisverleihung 2018 in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr.
Das zweite Gewinnerprojekt, eingereicht von Dr. Iacopo Borsi, TEA Sistemi S.p.A. aus Pisa/Italien, trägt den Titel:
FREEWAT – Free and open source software tool for water management.
Bei dem Projekt handelt es sich um die Entwicklung eines Q-GIS-Plug-Ins zur Optimierung der nummerischen Simulation von Wasserqualität und -quantität auf Basis hydrologischer und hydrogeologischer Daten. Es hilft Behörden, Planern und Beratern Herausforderungen im Bereich Wasseressourcenmanagement mit einer innovativen und open-source-basierten Lösung zu begegnen. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von grenzübergreifender Aquiferbewirtschaftung bis hin zur Simulation der Ausbreitung von Schadstoffen in Wasserkörpern und sind durch 14 Fallstudien in Europa und Afrika belegt. Auch in Forschung und Lehre findet Freewat breite Anwendung, unterstützt durch eine ausführliche Dokumentation und Durchführung von Trainings.
Es wurde bewusst ein Projekt ausgezeichnet, das durch integrative Nutzung unterschiedlicher Modellierungskomponenten weitere Innovationen begünstigt.